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Läuft diese Redoxreaktion basisch oder sauer ab?


Bei der Korrosion von Eisen mit Sauerstoff und feuchter Luft (Wasser) läuft folgende Redoxreaktion ab: An der anodischen Stelle bilden sich Fe2+-Ionen, an der kathodischen Stelle Hydroxidionen.

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Eher im Alkalischen/Neutralen.

Im Sauren würde H+ zu H2 reduziert werden (Nagel in Salzsäure).


Wobei man das in der Praxis nicht wirklich trennen kann.

"Korrosion von Eisen" ist ein ziemlich komplexer Vorgang.

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Grüße chemweazle,

Korrosion von Stahl mit der Oxidation des Eisens zu Eisen(II)-hydroxid mit luftfreiem , neutralen Wasser als Oxidationsmittel

Fe0(s) + 2 H2O → Fe(OH)2(s) ↓ + H2(g)

Die Lösung ist schwach alkalisch, nach der groben Schätzrechnung.
Der größte Teil der enstehenden Hydroxidionen wird durch die Bildung des schwerlöslichen Eisen(II)hydroxids aus der Lösung entfernt.

Die Konzentration(Gleichgewichtskonzentration) der noch in Lösung befindlichen Hydroxidionen ist somit eher gering bis sehr gering.

Die Alkalizität dieser betrachteten Lösung entspricht eher der einer klassischen Kernseifenlösung, pH = 8,5.

Molmasse : M(Fe(OH)2) = 89,86 g / mol , Lit.: Wikipedia

Löslichkeit in Wasser, bei der Temperatur von θ = 25 °C, β = 0,207 mg /l = 0,000207 g / l (Massenkonzentration)

Lit.: periodensystem-online.de

Die bei der Oxidation des Eisens im Stahl mit Wasser entstehenden hydratisierten Eisen(II)-Ionen und die bei der Reduktion des Wassers zu Wasserstoff verbleibenden Hydroxidionen ergeben einen hellblauen, flockigen Niederschlag von schwerlöslichen Eisen(II)hydroxid.

Es liegt dann eine gesättigte Lösung von Eisen(II)hydroxid vor.

Die Gleichgewichtskonzentration der Hydroxidionen ist doppelt so groß, wie die der hydratisierten Eisen(II)-Ionen.


Fe(OH)2(s) ↓ ⇌ Fe(aq)(2+) + 2 OH(-)(aq)

c(Fe(II) = c(Fe(OH)2

$$\dfrac{c(OH^{(-)})}{c(Fe(II))} = \frac{2}{1} = 2$$

$$c(Fe(OH)_{2}) = \dfrac{\beta}{M} = \frac{0,00207\cdot g\cdot mol}{89,86\cdot g\cdot l}\approx 2,31\cdot 10^{-6}\cdot \frac{mol}{l} = c(Fe(II))$$

$$c(OH^{(-)}) = 2\cdot c(Fe(II)) = 4,62\cdot 10^{-6}\cdot \frac{mol}{l}$$

pOH = – log10[c(OH(-)) * l * mol-1] ≈ 5,34

pH = 14 – pOH = 14 – 5,34 ≈ 8,66

Grüße chemweazle,

Sorry, Ich habe die Frage wohl falsch interpretiert.

Startet man die Reaktion, die Oxidation des Eisens zu Eisen(II)hydroxid mit luftfreiem Wasser, das anfangs neutral ist, pH = 7, so wird die Lösung beim Erreichen des Gleichgewichtszustands schwach alkalisch, pH am Ende zwischen 8 und 9.

Fe0(s) + 2 H2O → Fe(OH)2(s) ↓ + H2(g)

Fe(OH)2(s) ↓  ⇌ Fe(2+)(aq) +  2 OH(-)(aq), schwach alkalisch pH ≈ 8,7

Das Ox.-Mittel sind die H(+)-Ionen in der Lösung, diese werden zum Wasserstoff reduziert.

2 e(-) + 2 H(+)(aq) → H2(g)

Setzt man anfangs neutrales Wassr ein, so stammen die H(+)-Ionen aus der Selbst-Dissoziation des Wassers.

Eigendissoziation des Wassers

H2O ⇌ H(+)(aq) + OH(-)(aq)

Da in luftfreien Lösungen die hydratisierten Protonen das Oxidationsmittel sind, gelingt die Oxidation des elementaren Eisens im Stahl schneller(höhere Reaktionsgeschwindigkeit) und mit größerer Gleichgewichtskonzentration in saurer Lösung.

Oxidation des Eisens mit luftfreien, wäßrigen Lösungen starker Säuren, deren Anionen nicht oxidierend wirken

z.B.:Halogenwasserstoffsäuren, HX, HCl, HBr und HI


Fe0(s) + 2 H(+)(aq) + 2 X(-)(aq) ⇌ Fe(2+)(aq) + 2 X(-)(aq) + H2(g)

Ist Sauerstoff vorhanden, wird dieser reduziert:

O2 + 2 H2O + 4e- → 4 OH-

Grüße chemweazle,

Ganz genau, das stimmt.

Zu

Wenn Sauerstoff in der Lösung anwesend ist, so wird dieser reduziert.
Die herkömmlichen wäßrigen Lösungen, wie Wasser und alle wäßrigen Säuren enthalten gelöste Luft und somit Luftsauerstoff.

Dieser wirkt als Oxidationsmittel.

Oxidation in anfangs neutraler oder anfangs schwach alkalischer, lufthaltiger Lsg.

4 e(-) + O2(aq) + 2 H2O ⇌ 4 OH(-)(aq)

Oxidation mt Luftsauerstoff in saurer Lsg.

4 e(-) + O2(aq) + 4 H(+)(aq)2 H2O

Vielen lieben Dank euch beiden :)

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