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ich soll ein Experiment erstellen, indem man die Reaktionswärme von Ethanol bestimmen kann.

Mein Ansatz sieht wie folgt aus:

T1 vom Wasser wird gemessen. Ethanol wird in eine feuerfeste Schale angezündet. Das erwärmt dann die Dose bzw. das Wasser. (weitgehend geschlossenes System) T2 wird dann ermittelt und dann die Differenz aus T2 und T1 für ΔT gebildet. Dann entsprechend mit Qr = cp • m • ΔT die Reaktionswärme ermitteln. Da es eine exotherme Reaktion ist, muss das Ergebnis (J bzw. kJ) negativ gemacht werden( Minus dazu).

Stimmt mein Ansatz? Außerdem weiß ich nicht, wie ich da eine Hypothese formulieren soll.. Und kann man hier am Anfang nicht auch von einer endothermen Reaktion sprechen? Ethanol muss ja erstmal durch ein Streichholz angezündet werden muss.

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Experiment zur Bestimmung der Reaktionswärme von Ethanol

Dein Ansatz zur Bestimmung der Reaktionswärme von Ethanol mittels eines Experiments, in dem Ethanol verbrannt und die resultierende Wärme dazu verwendet wird, Wasser zu erwärmen, ist grundsätzlich richtig. Allerdings sind dabei einige wichtige Aspekte zu beachten, um präzise Ergebnisse zu erlangen. Hier eine detaillierte Beurteilung und Schritte, um zu einer korrekten Hypothese zu gelangen:

1. Aufbau des Experiments

Dein Experiment basiert auf dem Prinzip der Kalorimetrie, bei dem die von der Verbrennung von Ethanol freigesetzte Wärme \(Q\) genutzt wird, um eine bekannte Masse an Wasser (\(m\)) zu erwärmen. Die spezifische Wärmekapazität von Wasser (\(c_p\)) ist bekannt (ca. 4,18 J/(g·°C)), und die Temperaturdifferenz (\(\Delta T = T_2 - T_1\)) kann gemessen werden. Aus diesen Informationen kann die übertragene Wärme berechnet werden mittels:

\(Q = c_p \cdot m \cdot \Delta T\)

2. Endotherme und Exotherme Reaktionen

Zu deiner Frage bezüglich der anfänglichen endothermen Reaktion, wenn das Ethanol angezündet wird: Das Anzünden von Ethanol (oder das Aktivieren der Reaktion mittels Energiezufuhr, z.B. durch ein Streichholz) ist ein Hinweis auf die Aktivierungsenergie, die erforderlich ist, um eine chemische Reaktion zu starten. Die Verbrennung von Ethanol selbst ist jedoch eine stark exotherme Reaktion; dabei wird viel mehr Energie freigesetzt, als zu Beginn zugeführt wurde. Im Kontext dieses Experiments kann der Prozess des Anzündens als minimalendotherm angesehen werden, aber der Fokus und die messbare Größe liegt auf der während der Verbrennung freigesetzten Wärme.

3. Hypothesenformulierung

Eine Hypothese könnte man in diesem Kontext wie folgt formulieren: "Die Verbrennung von Ethanol in einer feuerfesten Schale führt zur Freisetzung von Wärmeenergie, die ausreichend ist, um die Temperatur einer bekannten Masse Wasser signifikant zu erhöhen. Unter der Annahme, dass der größte Teil der durch die Verbrennung freigesetzten Wärme vom Wasser absorbiert wird, lässt sich die Reaktionswärme von Ethanol über die Temperaturdifferenz des Wassers bestimmen."

4. Korrektion wegen Wärmeverlusten

In der Praxis musst du beachten, dass nicht alle von der Verbrennungsreaktion freigesetzte Wärme vom Wasser aufgenommen wird. Ein Teil geht an die Umgebung (Luft, Behälter usw.) verloren. Ideal wäre es, den Versuch in einem Kalorimeter durchzuführen, um Wärmeverluste zu minimieren und genauere Ergebnisse zu erhalten. Wärmeverluste an die Umgebung können Varianzen in das Experiment einbringen, die berücksichtigt und minimiert werden sollten.

5. Berücksichtigung der Exothermie

Der Hinweis, das Ergebnis (J bzw. kJ) negativ zu machen, weil es sich um eine exotherme Reaktion handelt, ist insofern richtig, als dass in thermodynamischen Berechnungen exotherme Reaktionen oft mit einem negativen Vorzeichen angegeben werden, da Energie an die Umgebung abgegeben wird. Für die reine Berechnung der Energiemenge, die das Wasser erhält, ist das Vorzeichen jedoch weniger relevant, da Du dich auf den Energiegewinn des Wassers fokussierst.

Zusammenfassend ist dein Ansatz solide, erfordert aber sorgfältige Überlegungen bezüglich der Einschränkungen und der exakten Durchführung des Experiments. Die Formulierung einer Hypothese bildet eine gute Grundlage, um die Erwartungen an das Experiment zu definieren und später die Ergebnisse zu interpretieren.
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